Schattieren ist mehr als bloße Verdunkelung – es ist eine künstlerische Technik die aus einfachen Formen und Linien solide, dreidimensionale Körper schaffen. Martin Mißfeldt erklärt es so: Auf weißem Papier ist das Licht bereits da, du sorgst also nur dafür, Schatten sichtbar zu machen. So entsteht eine Illusion von Licht und somit auch Raum.
Warum ist Schatten so bedeutend?
- Es erzeugt Tiefe und Plastizität – eine Zeichnung wirkt dementsprechend lebendig und
nicht flach. - Es kommuniziert Lichtquelle und Raumbezug – man erkennt, woher das Licht kommt und
wohin welches Objekt steht. - Es betont Details und Kontraste – scharf gezeichnete Falten oder Stoffe gewinnen an
Spannung.
Grundvoraussetzung: Bildraum und Lichtquelle verstehen
Bevor du mit dunklen Linien beginnst, fragst dich: Wo ist die Lichtquelle? Du zeichnest nämlich nicht nur Formen, sondern inszenierst ganze Räume. Die Idee eines imaginären „Bühnenraums” auf dem Papier ist entscheidend.
Die Richtung des Lichtes
Beim Zeichnen von Licht und Schatten ist die Richtung der Lichtquelle entscheidend. Sie beeinflusst, wo die Schatten am Objekt entstehen und wie ausgeprägt sie sind. Fällt das Licht seitlich ein, entstehen lange Schatten, die sich seitlich vom Objekt ausbreiten. Kommt das Licht hingegen von oben, sind die Schatten eher kurz und befinden sich direkt unter dem Objekt.
Die Intensität des Lichts
Die Intensität des Lichts beeinflusst auch die Schatten. Eine starke Lichtquelle erzeugt scharfe, dunkle Schatten, während eine schwache Lichtquelle weiche, helle Schatten erzeugt.
Schattierungstechniken – weich und hart
Verblenden: Sanfte Übergänge von Hell und Dunkel – perfekt für runde Formen.
Schraffur: Linien in parallel oder kreuzender Anforderung.
Beide Techniken helfen, hochwertige Übergänge und realistische Plastizität zu erzielen. Wenn du dich außerdem für grundlegende Zeichentechniken interessierst, findest du in unserem Artikel über Zeichentechniken mit einem Stift hilfreiche Tipps für den Einstieg.
Kenne die fünf Schattentypen
Hilfsmittel zum Schattieren
Für präzises Schattieren gibt es praktische Werkzeuge:
- Knetradierer: Für Lichtakzente
- Papierwischer (Estompen): Für weiche Übergänge
- Bleistifte in verschiedenen Härtegraden
Übung: Licht und Schatten zeichnen
Du brauchst:
- Einen einfachen Gegenstand (z.B. Kugel oder Würfel)
- Eine stabile Lichtquelle (Tageslicht oder Lampe)
- Papier und Bleistifte
So gehst Du vor:
1. Gegenstand aufstellen, sodass er gut sichtbar ist und einen klaren Schatten wirft.
2. Skizze zeichnen und dabei auf Folgendes achten.
3. Lichtrichtung: Bestimme Position und Länge des Schattens
4. Lichtintensität: Weiches Licht = weiche Schatten, hartes Licht = scharfe Schatten
5. Form und Oberfläche: Runde Objekte = Runde Schatten, glatte Oberflächen = reflektieren
Licht
6. Ausrichtung: je näher das Objekt zur Lichtquelle, desto klarer die Schatten
Zeichnen von Licht und Schatten:
Nute verschiedene Bleistifte (z.B. 4H bis 2B), um feine Übergänge zu erzeugen. Beachte: Auch
Schattenseiten sind nicht komplett dunkel – der Untergrund reflektiert Licht zurück.
Quelle:
https://www.how-to-art.com/de/grundlagen/licht-und-schatten-zeichnen/
https://www.clipstudio.net/zeichnen-lernen/archives/163818
https://drawtut.com/de/zeichnen/licht-und-schatten/
http://zeichnen-lernen.markus-agerer.de/zeichnen-lernen2/schatten-zeichnen.php
https://risslerlandschaftzeichnen.blogspot.com/2011/05/estompen-zeichnen-oder-schummern.html
Valeria Coitan