Zeichnen lernen für Anfänger - 5 Tipps und Tricks

veröffentlicht am 04.03.2022

Wenn man sich entschließt, als absoluter Neuling auf dem Gebiet des Zeichnens und Malens mit diesem neuen Hobby zu beginnen, sucht man zunächst nach einigen Tipps, die einem weiterhelfen können.
In unserem Blogbeitrag möchten wir dich dabei unterstützen die ersten Schritte zu machen.
Hier findest du 5 nützliche Tipps & Tricks, um gezielt mit deiner ersten Übung anzufangen.

1.      Das richtige Zeichenmaterial

Um herauszufinden, ob Zeichnen das richtige Hobby für einen ist, kann man zunächst einmal das verwenden, was man bereits zu Hause hat. Wenn man aber sicher weiß, dass man öfter und ambitionierter zeichnen möchte, sind spezielle Materialien hilfreich.

Wir empfehlen dir, auf jeden Fall in gutes Papier zu investieren. Zeichen- oder Skizzenpapier ist dem Druckerpapier oder den Collegeblocks vorzuziehen. Hochwertiges Papier bietet ein anderes Zeichenerlebnis als solche, die nicht dafür ausgelegt sind.

Für einen guten Start brauchst du folgendes Equipment

  • ein helles, leicht strukturiertes Zeichenpapier
  • Bleistifte oder Druckbleistifte in verschiedenen Stärken, wobei für den Anfang die Stärke 2B ausreicht
  • ein Knetradiergummi
  • ein Künstlermesser oder einfach ein Teppichmesser (ein Präzisionscutter ist zum Schneiden von Papier und Karton besonders geeignet; er ist aber auch hilfreich zum Spitzen von Bleistiften, jedoch Vorsicht, scharf!)
  • Sandpapier (zum Schleifen der Bleistiftspitzen)

Wenn du nicht genau weißt, wo und welche Materialien du beziehen kannst, können wir dir Künstlerbedarfsläden wie Gerstaecker oder Boesner empfehlen. In diesen Kunstfachmärkten kannst du einfach online bestellen oder vor Ort in deren riesigen Sortiment dich dem Shopping Erlebnis voll hingeben.

 

2.      Die Angst vorm leeren Blatt und erste Motivwahl

Viele Menschen, die sich einreden, nicht gut genug zu sein, trauen sich nicht anzufangen. Aber keine Reise beginnt, ohne dem ersten Schritt. Deshalb: Fang einfach an! Am Anfang ist nicht das Ergebnis wichtig, sondern die Übung selbst.

Ein guter Rat zum Start ist: „Wähle ein einfaches Motiv“! Aber jemand, der noch nie gezeichnet hat, kann nicht ohne weiteres beurteilen, was ein einfaches Motiv ist und was schwieriger zu realisieren ist, als man anfangs dachte.

Im Allgemeinen sind Motive, die aus wenigen einfachen Formen und kaum Details bestehen, am einfachsten. Beim Zeichnen eines Motivs beginnt man immer, das Motiv in Grundformen zu zerlegen.

Wenn man das draufhat, erhöht sich der Schwierigkeitsgrad durch das Abbilden von Licht und Schatten, wodurch man einen 3-D-Effekt erzeugt und so die Zeichnung realistisch aussehen lässt.

Grundformen sind Kreis, Rechteck, Quadrat und Dreieck. Die Darstellung ist erstmal 2-dimensional (2-D). Kommt die 3-Dimensionalität (3-D) hinzu, werden aus den Grundformen die Körper Kugel, Zylinder, Würfel und Kegel.

Zur Darstellung dieser 3-Dimensionalität sind nicht nur die erweiterten Grundumrisse wichtig, hier kommt der 3-D-Effekt insbesondere durch das Zeichnen von Licht und Schatten zur Geltung. Hierfür brauchst du eine abgestufte Werte-Skala (Value Scale) deines Bleistifts vom hellsten zum dunkelsten Wert. Man spricht an dieser Stelle von Tonalität. Dazu mehr im nächsten Tipp.

 

3.      Hilfsmittel: Value Scale anlegen

Legt einen Bleistift in Stärke 2b, ein Knetradiergummi und ein helles Zeichenpapier mit einer leichten Struktur parat. Nun zeichnest du eine stufenweise Grau-Schattierung mit dem Bleistift von Weiß (so hell wie das Papier) bis hin zur dunkelsten Schattierung, die du mit diesem Bleistift hinbekommst. So ungefähr sollte deine Skala am Ende aussehen:

Zeichne dir hierfür, wie oben abgebildet, 9 gleichgroße Felder auf dem Papier vor. Das erste Feld bleibt so weiß wie das Papier. Beginne am besten mit dem letzten also dem 9. Feld und schattiere es so dunkel wie du kannst. Beachte aber, dass du nicht zu stark aufdrückst oder zu oft mit dem Bleistift über dieselbe Stelle gehst. Dadurch wird nämlich zu viel Graphit vom Bleistift übereinandergelegt und lässt die Stelle im Licht glänzen – diesen Effekt möchten wir nicht haben. Auch wenn die Übung einfach erscheint, mach das bitte mit größter Sorgfalt.

Du solltest darauf achten, dass du stufenweise von hell nach dunkel oder umgekehrt vorgehst. Jedes Feld sollte gleichmäßig schattiert sein. Um das zu erreichen, arbeite immer mit einem angespitzten Bleistift.

Mit dieser Vorlage hast du dir ein Hilfsmittel erstellt und gleichzeitig das Schattieren geübt. Ein „Value Scale“ kann man dazu verwenden, wenn man sich nicht sicher ist, wie dunkel oder hell man bei seinem Bild werden muss. Hierfür nimmt man seinen „Value Scale“ und legt ihn an das zu zeichnende Bild und schätzt ein, in welchem Bereich sich der Grauton bewegt.

 

4.      Handhabung mit dem Stift

Bei Schreibgeräten (Füllfederhalter, Kugelschreiber) sind wir daran gewöhnt, die Finger möglichst weit unten am Stift zu halten also nahe am Papier. Der Druck, den du auf den Stift und damit auf das Papier ausübst, ist viel größer, als wenn du den Stift weiter oben haltest. Das führt logischerweise dazu, dass die Hand schneller schmerzt.

Ein weiterer Nachteil ist, dass man sich selbst die Sicht auf das Papier versperrt, wenn man den Stift am unteren Ende des Laufs hält. Die Folge bei den Studenten war nicht selten, dass sie sich eng über das Papier beugten, um am Stift vorbei sehen zu können. Dies begünstigt Rückenschmerzen und Haltungsschäden.

Idealerweise sollte der Stift locker in der Hand liegen und die Hand sollte über die gesamte Länge des Stiftes gehen. Daumen und Zeigefinger sollten nicht auf gleicher Höhe auf dem Stift liegen, sondern der Daumen sollte etwas weiter oben liegen. Schau dir hierfür das Foto oben an. Für etwas mehr Präzision beim Zeichnen können Daumen und Zeigefinger jedoch näher zusammenrücken.

 

5.      Talent-Mythos und falsche Erwartungshaltung

Talent ist keine notwendige Voraussetzung, um etwas zu lernen - auch beim Zeichnen lernen ist Talent kein Muss.

Einige Menschen haben Talent und es fällt ihnen leichter, etwas Neues zu lernen, andere müssen einfach mehr üben und kommen dadurch aber zu gleichen qualitativen Ergebnissen. Grundsätzlich gilt: Übung macht den Meister! Völlig egal ob mit oder ohne Talent.

Häufig ist man selbst sein schärfster Kritiker. Doch zu selbstkritisch sollte man nicht sein. Die eigenen Erwartungen müssen schon realistisch zu dem eigenen Können sein. Entscheidend ist, wie du mit Fehlern umgehst. Eine Zeichnung darf auch mal schief gehen – denn nur wer Fehler zulässt, kann aus ihnen lernen und sich weiterentwickeln.

Für manche können vermeintlich unerreichbare Vorbilder ein großer Motivationskiller sein. Natürlich ist auch der umgekehrte Fall möglich. Im Prinzip ist es gut, sich Vorbilder zu suchen, die dich beeindrucken, von denen du dich inspirieren lassen kannst und denen du nacheifern willst. Vergiss dabei aber nicht, dass auch deine Vorbilder nicht mit ihren voll entwickelten Fähigkeiten direkt auf die Welt kamen und sofort Meisterwerke schufen. Die Künstler, die wir bewundern, haben Jahre gebraucht, um ihre Fähigkeiten zu trainieren. Grundsätzlich entwickelt man sich ein Leben lang.

 

Wenn du daran interessiert bist, mit uns diese und weiter Tipps zu erlernen, dann besuch doch einen unserer Workshops. Klick auf den Link um eine Übersicht unserer Workshops zu erhalten:  Workshop Übersicht

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