30.01.2025
Vier berühmte Künstler der Renaissance und ihre Werke

Die Renaissance ist besonders bekannt für Themen wie Humanismus und Aufklärung und brachte zahlreiche bedeutende Künstler der Renaissance hervor. Das französische Wort „Renaissance“ bedeutet „Wiedergeburt“ und beschreibt die Rückbesinnung auf antike Werte. Menschen, die zuvor stark von der christlichen Religion geprägt waren, begannen, ihre Denkweise zu hinterfragen und neue Erfindungen zu entwickeln. Gerade in der Kunst führte die Renaissance zu großen Veränderungen. Portraits, Skulpturen, Mosaike und Gemälde gewannen an Detailreichtum und Ausdruckskraft. Künstler strebten danach, Menschen und ihre Umgebung wieder so realistisch wie möglich darzustellen, inspiriert von den Idealen der Antike. Im Folgenden werden die wichtigsten Künstler der Renaissance und ihre berühmtesten Werke vorgestellt.

Florentiner Künstler der Renaissance: Leonardo da Vinci (*1452, +1519)

Leonardo war ein italienischer Künstler, Bildhauer und Architekt.

Unvergessen sind seine revolutionären Erfindungen, wie etwa der erste funktionsfähige Fallschirm. Sein Werk umfasst Skizzen seiner Erfindungen, Selbstportraits und Gemälde. Zwei Gemälde gelten bis heute als Meilensteine für die Epoche der Renaissance: Mona Lisa und das letzte Abendmahl.

 

Mona Lisa

Leonardo da Vinci: Mona Lisa

Die Frau mit dem ikonischen Lächeln ist im „Musee du Louvre“ in Paris ausgestellt und nicht zuletzt sie zieht jährlich Millionen Besucher in das Museum. Das Gemälde ist nicht nur ein Meilenstein für die Kunstgeschichte, sondern gilt als „berühmtestes Gemälde der Welt“.

Es gibt verschiedene Meinungen, warum das Bild so berühmt ist. Manche meinen es hänge mit der Geschichte des Gemäldes zusammen, das einst im Schloss Versailles von König Ludwig XIV hing. Andere sagen, das Lächeln der Mona Lisa strahle eine einzigartige Ästhetik aus.

Doch wer ist jetzt die Frau auf dem Gemälde? Darüber gibt es verschiedenen Annahmen. Da Vinci bekam den Auftrag für das Portrait von Francesco del Giocondo. Dessen Ehefrau Lisa soll dafür Modell gesessen haben. Es könnte sich auch um die Frau von Giuliano di Lorenzo de‘ Medici  handeln, eines berühmten Florentiner Politikers.

 

Das letzte Abendmahl

Künstler der Renaissance, Leonardo da Vinci: das letzte Abendmahl

Das Wandgemälde zeigt das Bibelepos, wonach Jesus bei der letzten Zusammenkunft mit seinen Jüngern sagte, dass sich unter ihnen ein Verräter befinde. Im Zentrum des Bildes wird Jesus platziert, der sich in seiner ruhigen und gelassenen Art von den Jüngern, die mit schockierten Mienen links und rechts von Jesus sitzen, abhebt.

Insgesamt arbeitete da Vinci von 1494 bis 1498 an dem Wandgemälde. Es befindet sich bis heute in der Kirche Santa Maria delle Grazie in Mailand.

Künstler der Renaissance: Michelangelo Buonarroti (*1475, +1564)

Künstler der Renaissance, Michelangelo Buonarotti

Wie da Vinci  ist auch der italienische Maler und Bildhauer Michelangelo bekannt für seine große Anzahl an Kunstwerken. Viele davon, welche heute noch existieren, zeigen perfekt wofür die Renaissance stand: die Rückbesinnung auf die Antike. Durch seine Skulpturen und Plastiken in italienischen Kirchen und Museen gilt Michelangelo als einer der bekanntesten Künstler seiner Zeit.

David

Künstler der Renaissance, Michelangelo Buonarotti, David

Die Florentiner Marmorskulptur, welche heute in der Galleria Dell ‘Accademia steht, stellt einen der größten Meilensteine in der Karriere von Michelangelo dar. Sie zeigt den biblischen David, der einen Stein in der Hand hält, mit dem er den Riesen Goliath besiegt. Vom Stil her erinnert der David eher an Statuen aus dem antiken Griechenland oder Rom. Die Skulptur wurde vom Florentiner Dom beauftragt und Michelangelo arbeitete fast drei Jahre daran,  von 1501 bis 1504 Die Skulptur ist 5,17 Zentimeter hoch.

Die Decke der Sixtinischen Kapelle

Künstler der Renaissance, Michelangeo Buonarotti: Decke der Sixtinischen Kapelle

Die Sixtinische Kapelle im Petersdom in Rom beherbergt einige der herausragendsten Kunstwerke der Renaissance. Darunter auch die Erschaffung Adams, die Sintflut oder das Opfer Noahs.

Diese und viele weitere Gemälde mit Motiven aus dem biblischen Buch  Genesis schmücken seit 1512 rund 520 Quadratmeter des Petersdoms. Allesamt gemalt von Michelangelo innerhalb von vier Jahren. Johann Wolfgang von Göthe lobte die Gemälde: ,,Ohne die Sixtinische Kapelle gesehen zu haben, kann man sich keinen anschauenden Begriff mache, was ein Mensch vermag.‘‘

Venezianischer Künstler der Renaissance: Tiziano Vecellio (+1576)

Künstler der Renaissance, Tiziano Vecellio

Der venezianische Künstler Tizian trägt er sehr viel zur Erneuerung des Kunststandards in der Renaissance bei.

Pietà

Künstler der Renaissance, Tizian: Pieta

Das 389cm mal 351cm große Ölgemälde, welches in der Galleria Dell Accademia in Florenz ausgestellt ist, wurde nie vollendet. Es zeigt, wie Maria nach der Kreuzigung ihren Sohn Jesus in ihren Armen hält. Noch kurz vor seinem Tod bearbeitete Tizian das Gemälde.

Kaiser Karl V. nach der Schlacht bei Mühlberg

Künstler der Renaissance, Tizian: Kaiser Karl V. nach der Schlacht bei Mühlberg

Auf dem Ölgemälde von 1548 wird Kaiser Karl V. auf einem Pferd sitzend als mächtiger Feldherr dargestellt. Benutzt wurden eher dunkle Farben, um die glänzende Rüstung des Kaisers zum Vorschein zu bringen und seine Imposanz hervorzuheben. Im Hintergrund werden keinerlei Hinweise auf Krieg oder Kampf gezeigt. Nur der Kaiser, sein Pferd und der Sonnenuntergang sind zu sehen.

Deutscher Künstler der Renaissance: Albrecht Dürer (*1471, +1528)

Albrecht Dürer war zu seiner Zeit ein recht ungewöhnlicher Künstler mit einem einzigartigen Stil. Dürer erlernte schon in  jungen Jahren das Malen und Zeichnen, im Alter von 13 Jahren zeichnete er ein Selbstportrait.

Zum Zeichnen benutze er einen Silberstift. Das Zeichnen mit einem Silberstift ist eine wenig verbreitet Technik. Deswegen stechen Dürers Zeichnungen hervor. Ein Silberstift hat eine sehr dünne Miene, die mit viel Gefühl geführt  werden muss.

Die betenden Hände

Künstler der Renaissance, Albrecht Dürer: Die betenden Hände

Die betenden Hände wurden im Jahre 1508 von Dürer gezeichnet und standen als Zeichen der Frömmigkeit und des Glaubens. Es ist eine einfache Zeichnung mit Schraffur-Techniken für die Konturen.  Obwohl ein kleineren Projekte Dürers wird es als Vorlage als Vorlage für allerlei Sachen verwendet. Dies geht von Kleiderdesigns bis hin zu Postern oder Schmuck.

Selbstbildnis im Pelzrock

Künstler der Renaissance, Albrecht Dürer: Selbstbildnis im Pelzrock

Dieses Ölgemälde auf Holz ist das wohl bekannteste Werk von Albrecht Dürer. Es ist ein Selbstportrait aus dem Jahr 1500 und zeigt den Künstler im Pelzrock auf einem sehr dunklen, fast schwarzen Hintergrund. Mit Rock ist ein etwas kürzerer Pelzmantel gemeint. Diesen hält er mit einer Hand vor seiner Brust geschlossen. Links und rechts von seinem Kopf befinden sich seine Initialen und die Worte

,, Albertus Durerus Noricus / ipsum me propriis sic effin / gebam coloribus aetatis / anno XXVIII‘‘, was aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet: ,,So schuf ich, Albrecht Dürer aus Nürnberg, mich selbst mit zugehörigen Farben im Alter von 28 Jahren‘‘

Autor: Harry Georgopoulos