28.11.2024
Wie sollte man grundieren, wenn man mit Ölfarben arbeitet?

Ölfarben waren schon am Anfang des 16. Jahrhunderts ein anerkanntes Medium zur Ateliermalerei in ganz Italien und im restlichen Europa. Auch heute sind Ölfarben noch immer gängige Malfarben, auch wenn sie nicht ganz einfach sind. Oft wird bereits unterschätzt, wie viel Grundierungen ausmachen und wie wichtig sie sein können

Was ist die Ölabsorbtion?

Es sollten keine Ölfarben mit niedriger Ölabsorbtion über Ölfarben mit hoher ölabsorbtion gemalt werden, da so Risse entstehen. Wobei dies auch bei sehr dünnem Untermalen gemacht werden kann.

Starre Malgründe und Grundierungen
Starre Malgründe haben im Allgemeinen eine längere Lebensdauer und ermöglichen eine großzügigere Materialverwendung. Zudem bieten sie mit der richtigen Vorbereitung eine erheblich beständigere Basis als die Leinwand. Nichtsdestotrotz ist die Leinwand heutzutage der beliebteste Malgrund zur Ölmalerei.

Was ist eine Gipsgrundierung?

Eine Gipsgrundierung ist eine Leim /Kreideschicht die man zur Öl oder Temperamalerei auf das Panel aufträgt. Die Geschmeidigkeit und weißfärbung lassen sich nutzen, wenn man mit dünnen Ölfarben malt oder Öllasuren auf einer Tempera-Untermalung anbringt. Diese Art der Grundierung muss immer vor dem Auftragen der Ölfarben isoliert werden, da die Kreidegrundierung sonst das Öl aus der Farbe saugt und die Grundierung vergilbt
Zur Herstellung der Gipsgrundierung wird Leim mit Wasser auf etwa halbe stärke verdünnt, hierbei reicht eine Schicht meist aus. Auf einer isoliertern Grundierung sind die Striche flüssig und die Farbe lässt sich leicht verteilen

Wie kann man eine Grundierung anpassen?

Mithilfe von Sand kann man eine dicke Struktur der Grundmasse schaffen. Das ermöglicht einen sparsamen verbrauch, weil die Farbe dick aufgetragen aussieht.

Grundierungen für starre Malgründe:
Die sogenannten Acrylgessogrundierungen, die gar keinen Gips enthalten, sondern pigmentierte Acrylemulsionen sind, können auch als Grundierung für Ölmalerei dienen.

Kann man auf nicht Grundierten starren Malgründen malen?:

Wenn die Farbe des Malgrunds soll als eine Art getönter Untergrund dienen soll, kann sie auch ohne Grundierung bemalt werden. Möchte man jedoch den natürlichen Farbton der Ölfarbe erhalten, so muss deckend gemalt werden.Damit die Farben beständig sind, muss der nicht grundierte Bildträger isoliert werden.

Wie verwendet man Glas als Malgrund?

Am besten eignet sich einseitig gesandstrahltes Glas mit einer matten, angerauten Fläche, auf welcher Ölfarbe gut haftet. Im Gegensatz zur normalen Methode beginnt man hier mit den Lichtern und arbeitet umgekehrt über Lasuren und Untermalung bis zur Grundierung. Am besten eignet sich 4-6mm dickes Glas.
Vor dem Bemalen sollte das Glas mit Spiritus gereinigt und entfettet werden.
Auf Sandgestrahlten Glas kann man mit Borsten oder Weichhaarpinseln arbeiten. Beim Malen in mehreren Lagen müssen die Farben vor dem Übermalen Zeit zum Trocknen bekommen. Am besten skizzieren Sie das Bild auf ein Blatt Papier, das Sie während des Malens unter das Glas legen oder Sie zeichnen mit einem Allzweckstift, der später wieder abgewischt werden kann, auf der Vorderseite.
Flexible Malgründe und Grundierungen

Wie malt man auf ungrundierten flexiblen Malgrund?

Eine schwache warm aufgetragene Leimlösung sorgt für die nötige Sperre zwischen dem Öl und den Fasern. Viele Materialien wurden bereits ungrundiert verwendet, ihre Festigkeit und Haltbarkeit hängen von den verwendeten Fasern ab.

Grundierungen für flexible Malgründe
Heutzutage ist die Ölgrundierung im Allgemeinen meist eine mit Titanenweiß pigmentierte, ölmodifizierte Alkydharzgrundierung, die in etwa 24 Stunden trocknet.

Welchen Effekt hat das Malen auf weißer Grundierung?

Die weiße Grundierung zeigt die aufgetragenen Ölfarben rein, vor allem wenn sie nur dünn aufliegen. Traditionell wurde die weiße Grundierung dazu genutzt, auf ihr aufgetragene dünne Lagen transparenter Ölfarben zu illuminieren. Es gibt zahllose Varianten der Lasurtechniken, welche die weiße Grundierung der Malerei einverleiben. Sie reichen von ausschließlicher Arbeit mit dünner transparenter Farbe, direkt auf die Grundierung aufgetragen, bis hin zur Lasur über verschiedene Arten der Untermalung. Zu den weiteren Technniken gehört das Verfahren, einen Teil der Grundierung weiß zu lassen und den Rest zu tönen.

Was sind Imprimituren?

Man mischt die gewählte Ölfarbe mit Terpentin, übermalt den Malgrund damit und reibt die Farbe einige Minuten später mit einem sauberen Lappen wieder ab.

Wie malt man auf einem farbigen Grund?

Zuerst werden die groben Umrisse in Kohle vorskizziert und dann weggewischt, sodass nur die Linien sichtbar bleiben. Wenn man die Kohlezeichnung wegbürstet, verdirbt sich die Ölfarbe nicht. Dann werden die Stellen im Sonnenlicht oder in hellem Tonwert mit Titanweiß deckend oder halb-deckend angelegt. Zum Schluss werden die Schattenflächen mit einer verdünnten Mischung Siena gebrannt/ Phthaloblau angelegt. Nach diesen drei Vorderstufen hat sich ein dreidimensionales Motiv ergeben, das nun mit Farbe und Detail weiter ausgearbeitet werden kann.

Wie malt man auf mittel bis hellgetönte Grundierung?

Die Imprimatur wird aus Umbranatur, Siena gebrannt angemischt und mit einem breiten Borstenpinsel gestisch aufgetragen und muss gut trocknen. Dann wird das Motiv in Kohle skizziert. Nach dem Abstauben sind nur noch schwache Spuren zu sehen. Der Hintergrund wird in transparenter Erdpigment-Mischung bemalt. Mittlere bis dunkle Töne der Draperie werden in dünner transparenter Farbe gemalt. In den dunkelsten Tönen wird die Mischung dicker, in den mittleren dünner angelegt. Die mittleren und hellsten Töne werden mit reinem Titanweiß wie oben oder mit etwas Purviolett abgemischt gemalt. Mit trockenen Pinseln werden diese stellen geglättet und vermalt. Nach dem Trocknen wird die Draperie mit dünnen, transparenten Lasuren und opaken Lichtern überarbeitet.

Welche Pinseltechniken kann man für die Ölmalerei anwenden?

Ölfarben bestehen aus Pigment, das in einem trocknenden Öl angerieben ist. Die Öle die in ihnen enthalten sind, verleihen der Ölfarbe ihr charackteristisches Aussehen und ihre Vermalbarkeit. Die im Öl angeriebene Pigmente haben eine typische Tiefe und Farbresonanz, die sich zu vielerlei Techniken eignet.
Nicht ohne Grund wird die Pinseltechnik als Künstler Handschrift bezeichnet, denn diese ermöglicht es, zusammen mit der wohl am manipulierbarsten aller Farben zahllose Effekte zu kreieren.

Wie werden benachbarte Farben gemischt?

Man kann den Pinselstrich durch „Mischen“ oder „Glätten“
unsichtbar machen. Dazu braucht man einen sauberen trockenen
Borstenpinsel, welchen man über die Grenzen der Farben streicht,
um diese beiderseits zu vermischen. Der Pinsel muss dabei immer
wieder mit einem sauberen Lappen abgewischt werden. Hierbei ist es
zum Vorteil, dass die Ölfarbe lange nass bleibt, sodass man lange genug
Zeit hat, um sie zu bearbeiten, ehe sie auf dem Malgrund endgültig
bearbeitet werden muss.

Feine Abstufungen durch behutsames Mischen
Hierzu mischt man sich jede Farbe aus und legt Streifen für Streifen entweder untereinander oder nebeneinander an. Dann werden die Übergänge mit einem trockenen Pinsel glatt vermalt.

Wie werden Konturen aufgeweicht?

Der Vermischungsgrad zweier Farben kann das Aussehen eines Bildes stark beeinflussen. Für eine sehr geringfügige Anpassung fährt man mit einem feinen, runden spitzen Pinsel z.B. einen Maderhaarpinsel, welcher leicht mit Terpentinöl angefeuchtet sein sollte, über die Grenze der zu vermischenden Farben. Ein Weichhaarpinsel kann die Ränder etwas stärker aufweichen. Wer die Farben stark vermischen möchte, muss einen Borstenpinsel verwenden.

Wie wird im Bildzusammenhang vermalt?

Das Vermalen von Ölfarben in Bildern, gibt eine weichere, realistischere Ansicht. Durch ihre langsame Trockenzeit kann man sich das Vermalen bis zum Schluss aufheben. Hierfür eignet sich ein Maderhaar-Fächerpinsel, man gebraucht ihn so, als wolle man „abstauben“, um das Vermischen der Farben zu vollenden

Was sind Imasto-Techniken?

Vom Impasto spricht man, wenn die Farbe so pastos aufgetragen wird, dass die Pinselstriche klar sichtbar sind und einen Textureffekt erzeugen.

Farbmischung auf dem Pinsel
Es besteht ein großer Unterschied zwischen der Farbmischung auf der Palette und dem lockeren Mischen zweier oder dreier Farben auf dem Pinsel. Beim Mischen auf der Palette entsteht trotz dicken Auftrags ein völlig gleichmäßiger Farbton, während die Farben beim Mischen auf dem Pinsel Ihren Einzelton teilweise behalten. Das Streifenmuster akzentuiert den Pinselstrich.

Nass-in-Nass-Malen
Malt man mit Ölfarbe dick Nass-in-Nass, muss der Borstenpinsel gut mit Farbe gesättigt sein. Damit keine Schmutzfarbe entsteht, wird die Farbe auf der Pinselspitze gehäuft und dann im flachen Winkel zur Leinwand zügig, aber locker in die nasse Farbe gemalt. Dabei kann man die untere Farbe teilweise mit der oberen vermischen, um weitere Streifeneffekte zu erzielen.

Wie kreiert man einen Tupfeffekt?

Mit dem Borstenpinsel und dicker, zähflüssiger Ölfarbe kann man auch „Tupfefekte“ erzeugen. Man drückt den Pinsel in dicke Farbe (oder drückt die Farbe auf die Leinwand) und zieht ihn dann fort.

Was ist der Pointillismus
Hierbei werden viele kleine Tupfer relativ reiner Farben nebeneinander platziert. Hierfür braucht man nur Grundfarben, da deren Mischung Sekundär- und Territärfarben ergibt.

Welche Arten des Pinselstrichs gibt es noch?

Es gibt viele verschiedene Arten von Pinselstrichen. Der Ausdruck von Bewegung, verbunden mit der Richtung und der Kraft des Pinselstrichs kann zu speziellen Effekten genutzt werden. Straffe, ineinander verschlungene Striche können eine Schraffur wiedergeben. Kurze klobige Farbstriche, die man ohne jegliches Mischen oder sonstige Nacharbeitungen aufträgt, haben alle eine eigene, unmittelbare Aussage.

Wie geht man mit dem Malmesser um?

Malmesser werden dazu genutzt, Farbflecken auf nasser Ölfarbe aufzulegen, ohne die aufgelegte Farbe zu verschmutzen. Außerdem geben sie der Farbe eine spezielle Form. Mit dem Malmesser kann man ein ganzes Gemälde aufbauen, es gibt dem Werk ein kleksiges und impasto-artig, aber relativ geometrisches Aussehen. Die Spitze der flexiblen Klinge kann recht präzise genutzt werden, um kleine Farbpunkte für Details, Lichter oder Texturen aufzulegen.
Für starke Effekte umfasst man den Griff wie den einer Maurerkelle. Um subtile Effekte zu erhalten, hält man das Messer wie einen Geigenbogen. Mit dem Zeigefinger auf der Klinge kann man deren Spitze gut innerhalb der Farbe dirigieren. Bei der normalen Haltung ruht der Holzgriff in der Hand, während der Zeigefinger auf den stähleren Schaft drückt.