Zeichentechniken mit einem Stift

veröffentlicht am 18.04.2023

Zeichnen mit dem Bleistift ist wahrscheinlich die am weitesten verbreitete Zeichentechnik. Viele Menschen denken spontan nur an Bleistifte als Zeichenmaterial, das ist allerdings sehr bedauernswert, denn es gibt eine Fülle von Zeichenmaterialien. In diesem Blog werden wir einige davon vorstellen.

Das bekannteste Zeichenmedium: Bleistifte

Fangen wir mit dem wohl bekanntesten Zeichenmedium an; dem Bleistift.

Zuerst ein paar generelle Informationen: Bleistifte sind eigentlich aus Grafit gemacht. Der Irrtum von „Bleistiften“ entstand, als einmal eine Graphitmine für eine Bleimine gehalten wurde. Bleistifte sind zum Teil aus Grafit, zum anderen Teil aus Ton. Der Ton hält die ganze Mischung zusammen und sorgt dafür, dass sie einigermaßen fest ist.

Bleistifte haben unterschiedliche Härtegrade. H steht für Hard und B steht für Black. Das Spektrum an Bleistiften erstreckt sich von 10H bis hin zu 14B. Die Zahl gibt immer den Härte- oder Weichheitsgrad an. H Bleistifte haben meist einen nicht so starken Farbauftrag und sind besonders gut zum Skizzieren geeignet. B Bleistifte sind sehr farbintensiv und gut geeignet, wenn man zum Beispiel etwas Schattieren möchte.

Der Anwendungsbereich von Bleistiften ist sehr groß. Er reicht von einfachen Skizzen über Stillleben, bis hin zu hyperrealistischen Portraits.

Bleistifte lassen sich auch gut mit anderen Medien kombinieren, zum Beispiel mit Ölpastellkreiden.

Tipps:

Eine sehr wichtige Technik für das Zeichnen mit Bleistiften ist das Schraffieren oder Schattieren. Dabei tönt man eine Fläche, indem man mit sehr vielen kleinen Strichen darüber malt.

Es gibt auch Techniken, bei denen man diese Striche anschließend auch noch verwischt.

Um die richtigen Tonwerte festzustellen, gibt es einen speziellen Trick. Dabei kneift man die Augen einfach nur halb zu. Dadurch verschwimmt alles ein wenig und man kann die Tonwerte leichter erkennen.

Mit Buntstiften zu malen ist auch etwas für Erwachsene!

Farbstifte sind ein sehr beliebtes Medium, auch bei Anfängern, da mit ihnen schnell und einfach bunte Bilder gemalt werden können.

Aber das Angebot für Farbstifte wurde von den Herstellern in den letzten Jahren ausgebaut, und es gibt jetzt Farbstifte unterschiedlichster Qualität und Lichtechtheit.

Farbstifte bestehen aus Pigmenten, Füllstoff und Bindemittel. Bei der Herstellung wird in der Regel stark darauf geachtet, keine giftigen Pigmente zu verwenden, da Farbstifte auch bei kleinen Kindern sehr beliebt sind, genauso wie die Angewohnheit, alles in den Mund zu nehmen, was Ihnen in die Quere kommt um darauf herumzulutschen.

Tipps:

Einige Farbstifte kann man inzwischen sogar mit Wasser übermalen, um einen Aquarellähnlichen Effekt zu erzeugen. Es ist ebenfalls möglich, dass Papier schon vor dem Zeichnen nass zu machen. Das intensiviert die Farbe oftmals sogar.

Wenn man verschiedene Farbstift Farben übereinander malt, kann man einen neuen Farbton mischen oder einen sehr schönen Farbverlauf kreieren. Schraffieren kann man mit Farbstiften auch.

Einige Bemerkungen zum Maluntergrund: sowohl bei Bleistiften als auch Farbstiften, ist Papier wohl der beste Bildträger. Allerdings sollte das Papier eher dicker sein, besonders wenn man viel in Schichten arbeitet.

Zeichnen mit Silberstift ist eine veraltete Technik

Die Arbeit mit einem Silberstift ist eine schon eher alte Technik, und über die Jahre ist diese Technik ein wenig in Vergessenheit geraten.

Ein Silberstift ähnelt einem modernen Druckbleistift, er besteht aus einer sehr feinen, kleinen Mine und einem Halter.

Nach dem Auftrag ist der Stift eher bläulich, aber wenn er erstmal getrocknet ist, wird er braun. Die Striche kann man nicht radieren.

Die Striche sind extrem dünn, deswegen wirken sie nur als Gesamtbild.

Tipps:

Schattieren ist ebenfalls sehr wichtig, denn sonst wirkt das Bild ein wenig verloren.

Zeichnen mit Tusche einzigartig und unnachahmlich

Das Zeichnen mit Tusche ist ein sehr weites Feld, und das beginnt schon bei der Auswahl der richtigen Feder. Aber trotzdem oder vielleicht auch dadurch, ist das Zeichnen mit Tusche eine recht beliebte Tätigkeit. Wir gehen hier auf die Arbeit mit einer Feder ein, obwohl auch mit einem Pinsel gearbeitet werden kann. Das ist aber nochmal ein ganz anderes Feld.

Wie auch immer, die Arbeit mit Tusche ist eine sehr endgültige Arbeit. Kein Strich kann, sobald er erstmal gesetzt ist, wieder so entfernt werden, so dass das Papier wieder aussieht wie vorher.

Wie oben schon erwähnt, gibt es ein sehr breites Feld an Federn, mit denen man die Tusche aufs Papier bringen kann. Jede Feder Art hat ihren eigenen Strich Charakter, deswegen sollte man am besten eine Feder auswählen, die zu dem jeweiligen Motiv passt.

Tipps:

Wenn man die Tusche mit Wasser verdünnt, kann man auch einen dünneren, bzw. aquarellartigen Strich hinbekommen.

Die gezielte Verwendung von Feder und unverdünnter Tusche kann einen dramatischen Licht-und-Schatten-Effekt erzeugen.

Noch etwas zum Maluntergrund; meist arbeitet man mit Tusche auf Papier, aber das Papier sollte nicht zu absorbierend sein, denn sonst verläuft die Farbe. Wenn man diesen Stil jedoch anstrebt, empfiehlt es sich eher, das Blatt leicht mit Wasser anzufeuchten.

Die älteste Zeichentechnik der Welt: Kohle

Das Zeichnen mit Holzkohle ist eine der ältesten Zeichentechniken der Welt. Die Kohlezeichnung hat ihren ganz eigenen unverwechselbaren Charakter und eignet sich vor allem für das Skizzieren und Konstruieren von Porträts, Aktzeichnungen und Landschaftsmotiven. Zeichenkohle wird in Form von Stiften, gepresster Kreide und in Bleistiftform angeboten und besteht aus Holzkohle. Das Material ist sehr kreidehaltig und lässt sich leicht verwischen. Aus diesem Grund gibt es Holzkohle in verschiedenen Formen und Härtegraden. Beispiele sind harte Holzkohle, weiche Holzkohle und pulverisierte Holzkohle.

Mit Zeichenkohle kannst du mit nur wenigen Strichen aussagekräftig zeichnen. In keiner anderen Zeichentechnik lassen sich Farbverläufe und Stimmungen so einfach realisieren. Kohlezeichnungen können sowohl weich und sanft als auch sehr realistisch sein.

Tipp:

Unsere Studierenden verwenden Holzkohlestifte von Nitram. Sie ist weniger bruchanfällig und produziert weniger Staub. Das einzigartige Herstellungsverfahren erzeugt eine hochwertige, reichhaltige schwarze Holzkohle, die weder gepresst noch rekonstituiert wird. Wir haben festgestellt, dass sich Nitram-Holzkohlestifte ähnlich wie Bleistifte leichter spitz machen lassen und dass sich Fehler im Vergleich zu Reißkohle leichter ausradieren und korrigieren lassen. Bei Reißkohle wird ein Bindemittel verwendet, weshalb sich diese nur schwer anspitzen lassen, ohne zu splittern und nicht so leicht entfernen lässt wie die natürliche Zeichenkohle.

Es gibt natürlich noch viele andere Zeichenmedien, doch egal mit was am Ende gearbeitet wird, ein Tipp gilt für alle; Um die Proportionen von dem Gegenstand oder Menschen, den du zeichnen möchtest, richtig festzuhalten, hilft es, sich Vorlagen zu suchen. Wenn es geht, aus dem wahren Leben, aber ansonsten gehen natürlich auch Vorlagen aus dem Internet.

Frohes Zeichnen!

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